Wasser, Strom, Metall – Auswirkungen von KI
Wasser, Strom, Metall – Auswirkungen von KI

Wasser, Strom, Metall – Auswirkungen von KI

Unzählige Aufgaben werden uns erleichtert, Bilder generieren, Texte schreiben, Chatten und sogar Unterstützung beim Coding kann uns KI liefern. Fast 30 000 KI-Tools sind bisher entwickelt worden und es werden immer mehr. Allerdings kommen mit dem glänzenden technischen Fortschritt auch Schattenseiten. Welche Auswirkungen hat das scheinbare unendliche Wachstum? Die Nachfrage von Rohstoffen wie Wasser-, Strom und Metallen steigt.  Ethische Unstimmigkeiten, Sorgen und ökologische Auswirkungen beeinflussen die Wechselwirkung zwischen Menschen und Maschine. 

Immer mehr Strom, immer mehr Wasser

Unstillbarer Energiedurst – der Energiebedarf von KI ist immens. Die Rechenleistung beim Training verbraucht riesige Mengen an Strom. Dazu kommt auch noch die millionenfache Anwendung von weltweiten Nutzern. Das Stromnetz wird stark belastet und die CO₂-Emissionen sind hoch. In Rechenzentren wird Wasser zur Kühlung benutzt, da es sonst zu gefährlichen Überhitzungen kommt. Durch die enormen Leistungen steigt auch zusätzlich der Wasserverbrauch, um die Server zu kühlen. Das hat einen Einfluss auf die lokale Wasserversorgung und somit auch auf die Ökosysteme.  

Um die Nachfrage der Rechenzentren zu decken, ist es beinahe unmöglich auf nachhaltige Methoden zurückzugreifen. Der Strom wird zukünftig aus Kraftanlagen mit fossilem Brennstoff stammen. Das KI-Training ist schon eine große Belastung für die Umwelt, aber auch hinter jeder kleinen Anfrage, um beispielsweise einen Text zusammenzufassen, versteckt sich ein etwa fünfmal so hoher Stromverbrauch wie für eine konventionelle Websuche. 

Und dadurch dass aber immer wieder neue KI-Modelle auf den Markt kommen, sind die vorherigen Modelle schnell veraltet. Deshalb ist das gesamte Training oft nutzlos und das Trainieren neuer KI-Modelle erhöht wiederum den ungeheuren Strom- und Wasserbedarf. Der Trainingsprozess des Modells OpenAIs GPT-3 benötigte etwa 1287 Megawattstunden an Strom. Mit der Menge könnte man 120 US-Haushalte für ein Jahr lang versorgen. Erzeugt wurden ca. 552 Tonnen CO₂. 

Um den Anstieg von Treibhausgasen zu senken, plant Google als erstes Unternehmen den Einsatz von Mini-Atomkraftwerken. Bis 2030 soll das erste in Kraft treten, bis 2035 sollen weiter folgen. Insgesamt sechs bis sieben Mini-Atomkraftwerke sind in Planung.

Türkisblaue Kabel, die in einem Server verlegt sind, Symbolbild KI
Brett Sayles, Pexels

Wachstum heißt Rohstoffe beschaffen

Strom und Wasser sind nicht die einzigen Rohstoffe, die man in großen Mengen verwendet, auch bei der Herstellung von Hardware besteht ein wachsender Bedarf von Metallen, z. B. Lithium, Kobalt oder seltenen Erden. Dadurch entsteht eine ständig steigende Nachfrage von Metallen, ist nicht nur für die Hardware für KI von großem Wert, sondern auch für die Herstellung unserer Handys, Tablets oder Akkus. Aufgrund dessen prägt die Nachfrage wirtschaftlichen Einflüsse maßgeblich. 

Der weltweit größte Magnesiumproduzent ist China. Mit der Zeit hat China eine gewisse Vormachtstellung erreicht, eine Produktion in anderen Ländern ist zu kostspielig und damit wirtschaftlich nicht haltbar. 2021 gab es Schwierigkeiten bei der Stromversorgung in China, zur Folge sind die Magnesiumpreise auf über 10 000 Dollar/Tonne angestiegen. Die Versorgungssicherheit ist nicht ausreichend genug, die meisten Rohstoffe sind dank der Globalisierung immer gut verfügbar gewesen. 

Jahrelang stand die Versorgungssicherheit im Hintergrund wirtschaftlicher Interessen. Doch die dringend benötigten Metalle, müssen meistens bestimmte Anforderungen entsprechen, z. B. für bestimmte Legierungen oder sie müssen eine Reinheit aufweisen. Diese Spezifikationen stellen größtenteils nur bestimmte Produzenten mit wenigen Lieferanten. Deswegen schwächt das die Versorgungssicherheit, da es eine gewisse Anhängigkeit schafft. 

Als Maßnahme gegen diese Abhängigkeit stehen mehrere Optionen zur Verfügung: 

  • Produktion und Gewinnung von Metallen innerhalb Europas. Wegen hohen Strom- und Gaspreisen erschwert es das Vorhaben. 
  • Recycling der Rohstoffe und Diversifizierung der Quellen. Zur Gewinnung der Rohstoffe kann man Partnerschaften mit anderen Ländern wie Australien stärker und enger ausbauen. 
  • Rohstoffe aus dem Pazifik gewinnen, es befinden sich gewaltige Metallvorräte auf der anderen Seite der Welt.  
Ein metallisch aussehender Stein der in einer Hand liegt, Sybolbild Metallabbau, KI
Pixabay, Pexels

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